Ob außerirdische Kämpferin in futuristischer Rüstung, die es mit Superman aufnimmt, oder junge Geheimagentin, die ein ganzes Rudel höchst eigenwilliger Ex-Spione bändigen muss. Ob mutige Fotografin, die für die Dokumentation des Afghanistankriegs buchstäblich ihr Leben gibt, oder reiche Schönheit aus dem Münchener Nobelviertel, die mit ihren Freundinnen einen störenden Baumogul aus dem Weg räumt – hinter diesen und vielen anderen grundverschiedenen Rollen steht eine der interessantesten und vielseitigsten deutschen Schauspielerinnen der Gegenwart: Antje Traue.
Seit rund 20 Jahren ist sie in vielen internationalen und deutschen Produktionen zu sehen. So spielt sie beispielsweise eine wiederkehrende Rolle in den Hollywood-Blockbustern aus dem DC Extended Universe, ist regelmäßig in deutschen Kinofilmen zu sehen und tritt in anspruchsvollen Fernseh- oder Streamingproduktionen auf, etwa der hochgelobten deutschen Netflix-Serie „Dark“.
Obwohl die 1981 in Mittweida Geborene schon mit 16 Jahren ihre erste Hauptrolle in einem Musical spielte und 2004 in „Kleinruppin forever“ ihr Kinodebüt gab, war wohl ein „Umweg“ über Hollywood nötig, um sich auch in der deutschen Filmszene nachhaltig zu etablieren.
Zu Beginn ihrer Karriere hieß es noch, „ihr Gesicht passe nicht in deutsche Produktionen“, sie wirke „zu unbequem“, „zu gefährlich“ (Quelle; „Focus“, 2018). Doch nach Auftritten in Großproduktionen wie „Man of Steel“, „Seventh Son“ oder „Pandorum“, wo sie oft starke, gefährliche und geheimnisvolle Frauen spielte, und ihrer Arbeit an der Seite von Superstars wie Julianne Moore, Amy Adams, Jeff Bridges oder Russell Crowe, kam schließlich auch die hiesige Filmbranche nicht mehr an ihr vorbei.
Auffällig bei Antje Traues Rollenwahl ist ihr Faible für Genreproduktionen – Science Fiction, Thriller, Agentenfilme oder Heist Movies -, während sie in Fernsehdutzendware wie Regionalkrimis oder Liebesschmonzetten nie zu sehen ist. Auch aus Social-Media-Kanälen und Klatschmagazinen hält sich die öffentlichkeitsscheue Künstlerin lieber heraus. Umso schöner für das Würzburger Filmpublikum, dass Antje Traue einen ihrer raren öffentlichen Auftritte beim 51. Internationalen Filmwochenende absolviert.
„Ich freue mich sehr über die Einladung zum Internationalen Filmwochenende Würzburg“, teilt die Künstlerin mit. „Es wird ein Vergnügen sein, die Stadt kennenzulernen und mit Ihnen ein paar erlebnisreiche Tage zu verbringen. Ich freue mich auf herzliche Begegnungen und einen engagierten Austausch, so dass wir, gerade in dieser aufgewühlten Zeit, zusammenkommen, um den Film und das Kino zu würdigen, zu genießen und zu feiern.“
Mit einer Retrospektive aus vier Filmen gibt das Filmwochenende einen Überblick über das bisherige Schaffen von Antje Traue.
Kundschafter des Friedens (Deutschland, 2017)
Es war einmal in Deutschland… (Deutschland, 2017)
Die Bilderkriegerin (Deutschland, 2022)
Pandorum (Deutschland, Großbritannien 2009)