Vorfreude auf das 51. Internationale Filmwochenende Würzburg

21. Filmnächte im Hofkeller vom 19. bis 21. November 2024

Mittwoch, 11. Dezember, 16.30 Uhr, Oberes Foyer Rathaus Würzburg: Vernissage Ausstellung 50 Jahre Internationales Filmwochenende Würzburg

Samstag, 21. Dezember, 20 Uhr, Central im Bürgerbräu: Kurzfilm-Nacht

Geschichte

Als die Filminitiative Würzburg e.V. und damit das Internationale Filmwochenende 1974 gegründet wurde, war die Kinosituation in Würzburg in vielerlei Hinsicht noch ganz anders: Es gab mehr als 10 Kinosäle in der Hand von zwei größeren Kinobetreibern, darunter eines, das dem Charakter eines Programmkinos sehr ähnelte, das City-Kino am Barbarossaplatz. Woran es damals jedoch mangelte, waren die Kinobesitzer und Verleiher, die dem Start ihrer Filme mit besonderen Aktionen wie der Einladung von Regisseuren Glanz verleihen wollten. Regisseure spielten beim normalen Kinogänger nur eine untergeordnete Rolle.

Das zu Beginn noch sogenannte Wochenende des Internationalen Films der Filmintative Würzburg e.V. ermöglichte auf ein Wochenende konzentriert erstmals den Blick ins bis dato unbekannte internationale Kinogeschehen. Die Universitätsstadt bot die Chance, die Vielsprachigkeitvor Ort zu nutzen und Filme aus dem Ausland zu besorgen, die den Weg zu Verleihern noch nicht gefunden hatten. Hinzu kam die Möglichkeit für Filmliebhaber, die Macher hinter den Produktionen kennen zu lernen und mit ihnen über ihre Filme zu diskutieren. Diese Zuwendung zum Publikum war damals noch eine ausgesprochene Rarität.

12. Internationales Filmwochenende, 1986

34. Int. Filmwochenende, 2008

Doch der Wandel in der Kinolandschaft im Allgemeinen und in Würzburg im Besonderen erschütterte das Filmfestival auf vielfältige Weise. Da waren zum einen die Kinos selbst, der wachsende Qualitätsanspruch in der Projektion, vor allem hinsichtlich des Tons, die Forderung nach mehr Bequemlichkeit, die Konzentration der Säle, wie sie zuletzt in den Multiplexen sich zeigte. So spielte man zuerst an drei Tagen im City-Kino. Gestartet wurde 1974 mit gerade einmal 12 Filmen und 1.000 Besuchern. Das Interesse an Gästen und Programm wuchs schnell und so stand bald der Umzug aus dem kleinen Nischenkino in die größeren Passage-Lichtspiele an, die 1977 jedoch nach nur einem Jahr einem Bankgebäude weichen mussten. So gelangte das Filmfestival 1978 an seinen lange angestammten Hauptspielort, das Corso Kino Center. Zuerst wurde dort nur in einem, später in allen drei Sälen und das für vier Tage gespielt. Seit den 1990er Jahren gesellten sich weitere, wechselnde Spielstätten wie die Bühne des Theater Hobbit oder das Bockshorn hinzu. Eine dieser Zweitspielstätten wurde 2010 gezwungenermaßen zum einzigen Standort: Nachdem auch das Corso Kino Center der Abrissbirne zum Opfer gefallen war, bezog die Filminitative einige Säle im Cinemaxx. In dieser Zeit kam es auch zu der einzigen Abweichung seit der Gründung: Der gewohnte Januar-Termin musste auf die zwei Wochen vor Ostern verschoben werden. 2013 wechselte das Filmfestival zurück in das letzte Wochenende im Januar und kooperiert seitdem erfolgreich mit dem Central Programmkino, das seit seinem Umzug 2016 Central im Bürgerbräu heißt. Auf dem Bürgerbräu-Gelände bzw. in der hinteren Zellerau bezieht die Filminitiative mittlerweile noch drei weitere Spielstätten, die sie jedes Jahr selbst zu Kinosälen umbaut, nämlich den Keller Z87, das Siebold-Museum sowie die Rotationshalle des VCC Vogel Convention Centers.

Ist von Seiten der Technik und Ausstattung die Perfektion immer mehr gewachsen, hat sich an der Struktur der „Filmini“ doch wenig geändert. Entstanden aus einem studentischen Impuls haben Berufstätige doch immer mitgekämpft. Student ist man naturgemäß immer nur kurz, aber die Leidenschaft für den Film und für das Festival-Organisieren kann doch über viele Jahre und Jahrzehnte bestehen bleiben. Da alle ehrenamtlich mitmachen, merkt man von der Abnutzung des Engagements kaum etwas – es kommen ja immer mal wieder neue Leute hinzu. So zumindest ist unser Traum und unsere Arbeitsbasis. Tatsächlich wäre es nicht schlecht, wenn sich mehr Interessenten melden würden, um ihre ehrenamtliche Mitarbeit anzubieten. Denn für alle drei Arbeitsetappen, die zu einem Festival dazugehören, braucht es immer wieder neue Liebhaber mit Zeit und Arbeitsenergie: für die Vorbereitung im Vorfeld, also ab dem Sommer, für die Phase der Festivalvorbereitung ab ca. 8 Wochen vorher und für das Filmwochenende selbst. Wen das interessiert, der kann mit unserem Büro per E-Mail an info@filmwochenende.de  Kontakt aufnehmen oder persönlich während der Veranstaltung in den Spielstätten im Central im Bürgerbräu.

42. Internationales Filmwochenende, 2016, Central Programmkino

43. Internationales Filmwochenende, 2017, Central im Bürgerbräu