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Einhundertvier

Regie: Jonathan Schörnig

Vorstellungen im Kino

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244 - Fr, 21:00, im Keller Z87

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334 - Sa, 16:45, im Kino 3




Zum Trailer

 
Inhalt

Jedes Jahr fordert die Fluchtroute durch das Mittelmeer tausende Menschenleben, da die Grenzpolitik der Europäischen Union geltende Rechte systematisch verletzt. Statt den Schiffbrüchigen zu helfen, führt Frontex illegale Pushbacks durch, unterstützt das gewalttätige Vorgehen der libyschen Küstenwache und bekämpft private Seenotrettungsmissionen, die dort eingreifen, wo die EU versagt. Warum wird Hunderten von Menschen in Lebensgefahr die Hilfe verweigert und warum werden die zivilen Helfer bedroht und kriminalisiert? Die Echtzeitdokumentation EINHUNDERTVIER zeigt, wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren Kameras parallel begleitet. Mit dem Auftauchen der libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu.

 

Storyline

Every year, the escape route through the Mediterranean claims thousands of lives, as the European Union's border policy systematically violates existing rights. Instead of helping the shipwrecked, Frontex carries out illegal pushbacks, supports the violent actions of the Libyan coastguard and fights private sea rescue missions that intervene where the EU fails. Why are hundreds of people in mortal danger being denied help and the civilian helpers threatened and criminalized? The real-time documentary ONE HOUNDRED AND FOUR shows how agonizingly long it takes to rescue 104 people from a sinking rubber boat. Person by person, step by step, the operation is accompanied by several parallel cameras. The situation comes to a head when the Libyan coastguard emerges.

 

Über den Film

Der Film ist wie ein Beweisstück für das verdrängte und dadurch unsichtbare Unrecht, das an Europas Grenzen passiert und ein Appell für mehr politische wie zivile Hilfe. Er gewann auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig den Hauptpreis, die Goldene Taube. In der Laudatio heißt es: „Das Filmteam und die Besatzung des Rettungsschiffes führen uns klar vor Augen, was das tägliche Wegschauen bedeutet. Sie zeigen aber auch, dass Hilfe möglich und nötig ist.“
DOK Leipzig Goldene Taube Wettbewerb 2023

Der Dokumentarfilm von Jonathan Schörnig diskutiert überhaupt nicht. Er zeigt – größtenteils in Echtzeit –, wie eine Seenotrettung aus Sicht der Retter*innen rein technisch abläuft.
Der Tagesspiegel

Gerade durch das Zusammenspiel der Perspektiven erzeugt der Film eine authentische Verdeutlichung der Abläufe. Es ist ein vermeintlich einfaches, aber raffiniertes Konzept.
EPD

Einhundertvier spielt den stärksten Trumpf des dokumentarischen Kinos aus, wenn es (unkommentiert und weitgehend ungeschnitten) zeigt, was kaum jemand mit eigenen Augen sehen kann. Im besten Fall erzeugt das Empathie.
Süddeutsche Zeitung

Einhundertvier gelingt es, ein beklemmendes, nachdrückliches Gefühl hervorzurufen und einen authentischen Eindruck von einer lebensgefährlichen Seenotrettungsaktion im Mittelmeer zu vermitteln, der an Realismus nicht zu übertreffen ist.
Programmkino

Der Begriff Seenotrettung ist vielen bekannt, aber eine genaue Vorstellung davon, wie ein Einsatz abläuft, haben vermutlich die wenigsten. Jonathan Schörnigs Film ist deshalb so wertvoll, weil er beobachtend und ohne Kommentar das strikte Protokoll eines Einsatzes zeigt. Es wird sichtbar, in welche Gefahren sich die Flüchtenden und die Helferinnen und Helfer begeben. Für mich ist der Film ein Statement gegen das zynische Vorgehen, Seenotrettung zu kriminalisieren. Ein Statement für ziviles Engagement und für Mitgefühl gegenüber geflüchteten Menschen. Und nicht zuletzt ein Statement gegen rechte Hetze, die menschenverachtend Flucht und ihre Ursachen verharmlost.
Katharina Schulz, Filminitiative Würzburg

 

 

RegieJonathan Schörnig
DrehbuchAdrian J. Then, Jonathan Schörnig
KameraJonathan Schörnig, Johannes Filous
TonEchtzeitton
Musik-
DarstellerClaus-Peter Reisch (Kapitän), Martin Ernst (1. Offizier / RHIB Fahrer), Thorsten Smikalla (2. Offizier), Gerald Karl (3. Offizier / Deckmanager), Clara Richter (Cultural Mediator / Köchin), Georg Albiez (Schiffsarzt), Kostis Plevris (RHIB-Kommunikation)