Gina
Regie: Ulrike Kofler
Vorstellungen im Kino
351 - Sa, 11:00, im Siebold-Museum
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Inhalt
Die neunjährige Gina kümmert sich im maroden Mietshaus am Stadtrand nicht nur um ihre beiden jüngeren Brüder, sondern auch um ihre schwangere Mutter Gitte. Dabei kämpft sie gegen Hoffnungslosigkeit, Verwahrlosung und das Jugendamt. Sie kämpft für das Baby in Gittes Bauch und für ihr eigenes Recht auf eine bessere Zukunft. Ein weibliches Drei-Generationen-Porträt aus der Sicht eines Kindes, das sich nicht damit abfinden will, dass das Schicksal einzig und allein davon abhängt, wo man hineingeboren wird.
Storyline
Nine-year-old Gina takes care of her little brothers and her pregnant mother Gitte. She fights against hopelessness, neglect, and the child welfare office. She fights for the baby in Gitte’s womb and for her own right to a better future. A female three-generation drama told through the eyes of a child who refuses to let the circumstances she was born into determine her future.
Über den Film
Warum haben Sie entschieden, die älteste, ca. neunjährige Tochter Gina zur titelgebenden
Hauptfigur zu machen, auch wenn die Mutter eine ebenso tragende Rolle spielt?
ULRIKE KOFLER: Der Film ist ein weibliches Drei-Generationen-Portrait einer Familie aus der
Sicht der neunjährigen Gina als älteste von drei Geschwistern und einem zu erwartenden Baby.
Mir geht es in GINA auch viel um Muster, die sich wiederholen und darum, wie schwierig es ist,
dieses sich scheinbar endlos drehende Schicksalsrad zu verlassen. Warum ist Gitte, Ginas Mutter
so, wie sie ist? Warum ist Branca, Ginas Oma, so wie sie ist? Wie wird Gina ihr eigenes
Erwachsenenleben gestalten? Wird sie es schaffen, da auszusteigen? Das waren die zentralen
Fragen. Dramaturgisch gesehen musste man in der Tat immer wieder auf den Punkt kommen und
klären, wer die Hauptfigur ist, weil natürlich auch die Mutter und die Großmutter viel Potential
haben [...]. Dennoch ist die Protagonistin im Film
für mich eindeutig Gina.
REGISSEURIN ULRIKE KOFLER im INTERVIEW mit KARIN SCHIEFER
Gina fragt gegen Ende des Films nach der Bedeutung des Wortes Schicksal. [...] Was die Großmutter „So ist das halt bei uns“
nennt, hat auch mit der Weitergabe von Traumata zu tun. Wie sehr hat Sie auch die Frage
beschäftigt, wie Kinder dies überwinden können?
ULRIKE KOFLER: Das eine ist das Überwinden von Traumata, das andere sind praktische
Hilfestellungen, damit Mängel wie Armut und Verwahrlosung behoben werden können. Eine junge
erwachsene Person, die in der eigenen Kindheit von den Eltern nichts bekommen hat, kann auch
nichts weitergeben. Ich glaube, dass es Möglichkeiten gibt, diesem Hamsterrad zu entkommen,
auch wenn es schwer ist, aber es bedarf der sozialen Unterstützung und einer offenen, wachen
Gesellschaft.
REGISSEURIN ULRIKE KOFLER im INTERVIEW mit KARIN SCHIEFER
Den Film habe ich für das FiWo ausgewählt, da ich ihn als einfühlsam, gut recherchiert und trotz aller ernsthaften Momente, auch als hoffnungsvoll wahrgenommen habe. Die Darstellerinnen spielen ihre Rollen sehr beeindruckend, zudem mag ich die Filmmusik sehr. Ich hoffe und denke, dass der Film beim Würzburger Publikum gut ankommen wird.
Sanne Bauer, Mitarbeiterin der Programmgruppe
Regie | Ulrike Kofler |
Drehbuch | Ulrike Kofler |
Kamera | Robert Oberrainer |
Ton | Claus Benischke-Lang |
Musik | Wallners |
Darsteller | Emma Lotta Simmer (Gina), Marie-Luise Stockinger (Gitte), Lion Tatzber (Leon) Nino Tatsber (Niko), Gerti Drassl (Branca), Ursula Strauss (Frau Schweiger) Michael Steinocher (Vincent) |