JENSEITS DER BLAUEN GRENZE spielt in den letzten Jahren der DDR, an der Ostsee. Die ehrgeizige Hanna ist eine talentierte Schwimmerin und trainiert fleißig für immer größere Meisterschaften. Ihr Traum ist es, einmal Olympiasiegerin zu werden. Ihr bester Freund Andreas hingegen wird zuhause geschlagen und hat Schwierigkeiten, sich einzuordnen. Nach seiner Internierung in einem Jugendwerkhof, wo er „sozialistisch umerzogen“ werden sollte, ist nichts mehr wie es war. Hanna und Andreas werden zur Zielscheibe der Stasi und müssen um ihre beruflichen Zukunftschancen fürchten. Hannas Vater, der ebenfalls gegen das starre DDR-System kämpfen wollte, liegt nur noch von Medikamenten betäubt im Bett und rettet sich in Jack London-Bücher. Für Hanna und Andreas steht fest: Sie müssen weg. Nur 50 Kilometer trennen sie von der Freiheit. 50 Kilometer durch die Ostsee.

GDR, August 1989: Hanna and her best friend Andreas have become a target of the secret state police. Therefore they had to give up their plans for their future studies and desired professions. Instead, they face arbitrariness, mistrust and reprisals. Their only chance for a self-determined life lies in fleeing across the Baltic Sea. Fifty kilometers of water separate them from freedom – and only a thin connecting rope around their wrists saves them from absolute loneliness.

Das ist Tragik: dass jemand etwas Schreckliches zu verhindern versucht, es aber gerade dadurch erst herbeiführt. Insofern ist die Rolle des unscheinbaren Schwimmtrainers Ulrich (Jonas Friedrich Leonhardi) in „Jenseits der blauen Grenze“ von Sarah Neumann die eines tragischen Helden. Er bringt seinem Schützling Hanna (Lena Urzendowsky) mit großem Engagement alles bei, was es braucht, um in der DDR zum nationalen Aushängeschild zu werden. Woher soll er wissen, dass er sie damit gleichzeitig in allen Fähigkeiten schult, die es braucht, um diese DDR zu verlassen: weit überdurchschnittliche Zähigkeit, Zielstrebigkeit und Ausdauer? Oder ahnt er es doch und wird als Ermöglicher zum wahren, stillen Helden?

Der Film JENSEITS DER BLAUEN GRENZE soll eine Achterbahn aus Hoffnung und Angst werden, Lachen und Bangen, er soll verzaubern und aufwecken und den Zuschauer mitnehmen auf eine vielschichtige Reise durch unsere eigene, nicht allzu ferne Geschichte.