*** Aktuelle Informationen erhalten Sie regelmäßig mit unserem Newsletter ***

Stummfilm-Matinée

Weiter geht‘s mit den historischen Feldversuchen bei unserer Stummfilm-Matinée! Letztes Jahr haben wir Küspert & Kollegen zu Filmen, die sie noch nie gesehen hatten, drauflos improvisieren lassen – was für Kino-Musiker vor 100 Jahren durchaus gängige Praxis war. Beim 51. Filmwochenende wagen wir einen weiteren Ausflug in die kinematographischen Klangkonzepte der damaligen Ära: Denn neben Kino-Musikern gab es auch Kino-Erzähler, die dem Publikum das lautlose Geschehen auf der Leinwand künstlerisch und emotional näher brachten. Wie sich so etwas anhören kann, zeigt uns der im deutschen Sprachraum einzigartige professionelle Stummfilmerzähler Ralph Turnheim, begleitet vom österreichischen Ausnahme-Pianisten Gerhard Gruber.

Ralph Turnheim

Dass die Kunst des geborenen Österreichers mehr bietet, als „nur Filme nachzuerzählen“, zeigt schon die Tatsache, dass ihm 2023 der Deutsche Stummfilmpreis verliehen wurde. In der Laudatio des Stummfilm-Magazins liest sich das wie folgt: Mit Wiener Charme reimt der ausgebildete Schauspieler und Wahl-Wiesbadener zu den Bildern auf der Leinwand seine witzigen, auch mal schwarzhumorigen Texte. Seine gekonnten Wortspiele nehmen die Handlung auf und entlarven immer wieder Handlungsklischees. Dabei spielt Ralph Turnheim alle Rollen, egal ob es der lianenschwingende Dschungelheld Tarzan, das gruselige Monster von Frankenstein oder der heldenhafte Schwarze Pirat ist. [Turnheims] Leinwand-Lyrik ist ein außergewöhnliches Crossover von Kleinkunst und stummen Film.“

Gerhard Gruber

Der Pianist Gerhard Gruber, Jahrgang 1951, studierte Jazz an der Musikhochschule Graz und ist seit 1988 aktiv als Stummfilmbegleiter am Klavier tätig. Inzwischen hat Gruber international – von Los Angeles, Washington, Delhi, Mumbai bis Padua, Bordeaux, Madrid u.a. – in unzähligen Aufführungen mehr als 650 verschiedene Stummfilme begleitet. Seine Begeisterung für diese Tätigkeit ist seit jeher ungebrochen, wie er selbst erklärt: Das Gefühl, mitten im Geschehen dabei zu sein, war von Anfang an unbeschreiblich und ist bis heute unverändert geblieben. 2008 wurde er mit dem Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.

Mehr Infos zum diesjährigen Stummfilm gibt es hier: The Black Pirate